Startschuss 1907 – Sieger 2018
100 Jahre früher, nämlich 1907, erfand Louis Brennan eine kreiselstabilisierte Einschienenbahn. 2018 gewann die Weiterentwicklung der Idee durch Thorsten Försterling mit der Landeseisenbahn Lippe den Deutschen Mobilitätspreis 2018 – Open Innovation. Der Schwerpunkt lag dabei nicht mehr auf der Technologie – sondern auf Regionalentwicklung: durch die Reaktivierung ungenutzter Schienenpotenziale für mehr Mobilitätsgerechtigkeit im ländlichen Raum.
Heute ist Försterling als Pressesprecher und Marketingverantwortlicher im Forschungsvorhaben MONOCAB alpha dabei.
Tel.: 0173 62 080 45
Mail: tf@monocab-owl.de
- Mobilität ist nicht nur Bewegung, – sie ist Kommunikation, Nähe, Teilhabe und Identifikation mit dem Raum.“
- „Eine Innovation ist eine Idee, die von der Mehrheit angenommen worden ist.“
- „Die Zukunft der Mobilität im ländlichen Raum ist individuell.“
- „Eine Lösung muss gut und einfach sein. Sie muss intuitiv sein und sich selbstverständlich anfühlen.“
Forschungsvorhaben MONOCAB alpha
Aus Försterlings Idee von 2018 ist 2021 ein Forschungsvorhaben geworden. 2023 hat ein Demonstrator bewiesen, dass die Idee funktioniert. Das Ziel ist nun ein Prototyp: das MONOCAB alpha – auf den Schienen der historischen eingleisigen Eisenbahnstrecke zwischen Lemgo und Extertal.
Die Beteiligten denken aber bereits weiter in die Zukunft. So sollen über den IPNV hinaus zum Beispiel auch Mischverkehre auf der gleichen Strecke durch agile Belegungsplanung möglich werden: Dann könnten sich MONOCABs, Güterzüge und auch der Museumsbahnbetrieb die Strecke im Extertal teilen. Weitere diskutierte Anwendungen sind Werksverkehre, Kleingütertransporte, Campusbahnen oder auch Baustellenverkehre.
- Entwicklung eines Prototypen
- Bereitstellung eines Betriebskonzepts inkl. externer Verkehrsverbünde
- Erarbeitung eines angfristige Entwicklungs- und Finanzierungsmodells
- Partnerfindung in der Wirtschaft
- Einholung von Interessenbekundungen von Unternehmen (Logistikdienstleister, Aufgabenträger, Verkehrsunternehmen etc.)
- Potenzielle Ausweitung auf vergleichbare Altstrecken
Meilensteine
Ihr MONOCAB kommt Ihnen schon entgegen! Der Weg des MONOCAB alpha von der Entwicklung über den ersten Prototypen bis hin zum fertigen Produkt orientiert sich an neun technischen Reifegraden – den sogenannten „Technology Readiness Levels“:
- TRL 1: Beobachtung und Beschreibung des Funktionsprinzips
- TRL 2: Beschreibung der Anwendung einer Technologie
- TRL 3: Nachweis der Funktionstüchtigkeit einer Technologie
- TRL 4: Versuchsaufbau im Labor
- TRL 5: Versuchsaufbau in Einsatzumgebung
- TRL 6: Prototyp in Einsatzumgebung
- TRL 7: Prototyp im Einsatz
- TRL 8: Qualifiziertes System mit Nachweis der Funktionstüchtigkeit im Einsatzbereich
- TRL 9: Qualifiziertes System mit Nachweis des erfolgreichen Einsatzes
Aktuell hat das Projekt TRL 5 erreicht: den Versuchsaufbau in Einsatzumgebung. Der Testbetrieb der Demonstratoren auf dem bahnbetrieblich stillgelegten Streckenabschnitt zwischen Bösingfeld und Rinteln im Extertal hat begonnen.
Parallel läuft bereits die Fortführung der Entwicklung des Demonstrators bis hin zum Prototypen. 2028 soll TRL 9 erreicht werden: der erfolgreiche Test-Regelbetrieb im Extertal.
Förderung
Da geht noch was auf dem Land! Es lohnt sich, auf dem Land zu investieren und Fördergelder zu platzieren. Die EU hat das erkannt und das Projekt gefördert: im Rahmen der Umsetzung des operationellen Programms des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Nordrhein-Westfalen für den Zeitraum 2014-2020. Mit einer Kofinanzierung durch das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. An den knapp 4 Mio. Euro Gesamtinvestition ist EFRE mit etwa 2 Mio Euro Fördermitteln beteiligt; das Land NRW steuert 1,6 Mio Euro bei.
MONOCAB erfüllt aber nicht nur nationale, sondern auch internationale Anforderungen. Es unterstützt die Klimaziele der Bundesregierung und der EU, fördert die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse zwischen Stadt und Land und leistet einen Beitrag zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen, insbesondere im Kontext der sozialen Gerechtigkeit.
- Europa besteht zu über 80 % aus ländlichen Regionen.
- Fast 30% der europäischen Bevölkerung leben auf dem Land – rund 137 Mio. Menschen.
- In Deutschland leben fast 60% der Bevölkerung in ländlichen Regionen.
- Knapp 50% des deutschen Bruttosozialprodukts wird im ländlichen Raum erwirtschaftet.
- Über 50 Prozent aller mittelständischen deutschen Unternehmen sitzen auf dem Land.
Quellen:
https://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php?title=Urban-rural_Europe_-_introduction
https://www.europarl.europa.eu/doceo/document/A-9-2022-0269_DE.html
https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/europa-fakten-laendliche-raeume.pdf?__blob=publicationFile&v=6
https://www.bmel.de/DE/themen/laendliche-regionen/laendliche-regionen_node.html