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Über MONOCAB

Was ist MONOCAB?

Typisch ländlicher Raum? Dünner ÖPNV, Auto unverzichtbar, verlockend mobiles Stadtleben? Ein Teufelskreis, der durchbrochen werden kann: mit einer innovativen Idee nach dem Paternosterprinzip für den IPNV, den Individuellen Personennahverkehr. Das MONOCAB kommt!

Wo ein Weg ist, ist auch ein Wille – Nordlippe fährt voraus

Nordlippe in Ostwestfalen. Eine ländliche Region, typisch für so viele dünn besiedelte Gebiete in Deutschland: mit viel Ruhe, viel Raum – und viel „Aber“: Aber es gibt kaum ÖPNV! Aber ohne Auto sind wir aufgeschmissen! Aber die Bahn hat die Strecke stillgelegt!

Nicht nur in Nordlippe sind diese Probleme bekannt: Geschäfte, Arztpraxen und kleine Schulen verschwinden, Arbeitsplätze entstehen nur noch in dichter besiedelten Gebieten – wer kein Auto hat oder auf ein Auto verzichten will, ist vom ÖPNV abhängig. Wie lässt sich der ÖPNV so verändern und verbessern, dass diese Herausforderungen bewältigt werden können? Die Idee des Landeseisenbahn Lippe e. V.: die Wiederbelebung einer weitgehend ungenutzten Bahnstrecke mit einem innovativen Mobilitätskonzept – dem MONOCAB. Individuell, on demand, automatisiert und angelegt als IPNV, als „individueller Personennahverkehr“. Damit die Menschen auf dem Land mobiler und unabhängiger werden.

Das MONOCAB soll so gut wie das eigene Auto sein und dazu „made in NRW, tested in OWL“. Thorsten Försterling vom Landeseisenbahn Lippe e.V.: „Die Zukunft der Mobilität im ländlichen Raum ist individuell. Eine Lösung muss gut und einfach sein. Sie muss intuitiv sein und sich selbstverständlich anfühlen. Wagen wir es vorauszudenken!“

Das MONOCAB ist eine selbstfahrende Kabine auf den Schienen der historischen eingleisigen Eisenbahnstrecke zwischen Lemgo und Extertal. Und nicht nur eine: Es soll viele Kabinen geben, die in beiden Richtungen auf einem Gleis fahren – gleichzeitig. Denn das MONOCAB ist eine kreiselstabilisierte Einschienenbahn: Es balanciert dank Gyroskoptechnik (ein schnell rotierendes Kreiselsystem zur aktiven Lageregelung durch Drehimpulserhaltung) auf nur einer Schiene eines normalen Bahngleises. Die MONOCABs sind dabei so konstruiert, dass sie in entgegengesetzter Richtung aneinander vorbeifahren können.

In voller Fahrt im Plan

 

Aktuell läuft die Entwicklung des Demonstrators. Die Meilensteine hierfür sind neun technische Reifegrade („Technology Readiness Level“). Aktuell steht TRL 4, der Versuchsaufbau im Labor, kurz vor dem Abschluss und die Einsatzumgebung wird entwickelt. Das innovative Projekt bedient sich dabei der vorhandenen Infrastruktur: Auf dem bahnbetrieblich stillgelegten Streckenabschnitt zwischen Bösingfeld und Rinteln werden zwei Testfelder eingerichtet, auf denen im Oktober 2022 die ersten Demonstratoren fahren sollen.

An Bord sind bei diesem Vorhaben erfahrene Forschungs- und Entwicklungspartner: Technische Hochschule OWL, die Fachhochschule Bielefeld und das Fraunhofer IOSB-INA. Und der Landeseisenbahn Lippe e.V. als Initiator und Ideengeber.